Unvollendete Saison erfordert viel Verständnis von allen
Volleyball: Sonneberger SVC 04-Teams von der Saison-Erfolgsspur in der Warteschleife

Sonneberg. Angesichts des Primats der Corona-Prophylaxe, was aktuell alle Lebensbereiche entscheidend beeinflusst, ist es logisch, dass auch hierzulande in Südthüringen das komplette sportliche Leben sich dieser Gefahrenabwendung unterordnen muss.

Für den 1. Sonneberger VC 04, der ja bekanntlich unter dem Motto: „Ein starkes Team für eine starke Jugend „ ein vielfältiges gesellschaftliches Engagement, nicht nur der Aktiven, auch der Eltern und vieler ehemaliger Aktiver seit Jahren praktiziert, sind die derzeitigen Maßnahmen ein großer, im Augenblick allerdings auch notwendiger Einschnitt in die vielen Aktivitäten in verschiedenen Bereichen.
Dies betrifft die Punktspiele im Erwachsenenbereich, mehrfach mit internen Duellen gewürzt, bei Nachwuchsmeisterschaften in verschiedenen Altersbereichen, der Organisation von Firmen-Cups, intensiven Beach-Aktivitäten auf der neuen Beachanlage in Sonneberg oder bei gemeinsamen Wanderungen, Rad-Wanderungen und weiteren ähnlichen Dingen, bis hin zur jährlichen traditionellen Bierwanderungen des Vereins gewürzt, liegt derzeit auf Eis.
Noch bevor die einschneidenden Maßnahmen der Verhinderung der Coronaausbreitung in Kraft traten, konnten schon ein Landesmeistertitel der U 16 und der Vizetitel der U 18 weiblich und der U 20 weiblich erkämpft werden, was dem Vorsitzenden Christian Kökow und seinem Vorstand Zuversicht für die Zeit nach dem Corona-Kontaktverbot und der Beach-Volleyballzeit, die auf der Sonneberger Anlage im Stadion im Juni starten soll, gibt.
Bemerkenswert bei allen 3 genannten Medaillenerfolgen auf Landesebene in der Halle und den damit erreichten Qualifikationen für die jeweilige Regionalmeisterschaft ist vor allen Dingen die Tatsache, dass hier insbesondere die Mädels aus der U18-Trainingsgruppe von Peter Höhn und Peter Reißenweber immer das dominierende Gros der Mannschaft stellten.

Im männlichen Nachwuchsbereich war der mittlerweile Zweimetermann Tristan Fröbel bei der Regionalmeisterschaft der U16 mit dem VC Gotha erfolgreich, erreichte mit den Volley-Juniors ebenfalls Meisterehren in Thüringen, und die Mädchen des Sonneberger Gymnasiums, vornehmlich mit Spielerinnen des SVC 04 besetzt, qualifizierten sich wie bereits im Vorjahr für die Endrunde von Jugend trainiert für Olympia in Berlin. Doch diese Finalrunde wird im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen nun doch nicht ausgetragen.
Erwähnenswert ist im Jugendbereich natürlich auch, dass die in der Regionalmeisterschaft Sachsen/Thüringen, zu der vor einigen Wochen Lisa Oberender, Lilly Brehm, auch Isra Al Joudeh und ihre Mannschaftskameradinnen war mit von der Partie, mit ihrem Team in Dresden, wo fast ein überraschender Erfolg gegen den Sachsen-Vizemeister Leipzig gelang, gegen den VC Olympia Dresden mit der aus Sonneberg stammenden Lina-Marie Lieb antreten mussten. Dabei hatten sie in diesem Spiel bei diesem Regionalturnier keine Chance auf einen Satzgewinn.
Allerdings sind bei Lina-Marie und den Dresdener Mädchen, die bereits in der 2. Bundesliga Frauen Süd die Tabellenspitze eroberten, die Saisonziele anders gestellt, nämlich direkt in Richtung Deutsche Meisterschaft der U 20. Doch ob es da noch 2020 eine Endrunde gibt, ist im Zuge der Corona-Maßnahmen mehr als fraglich. Die nächste Bundesligasaison der 2. BL Süd, die im Herbst beginnt, steht ja allen Dresdner Spielerinnen dieser AK offen, sollten sie nicht schon Aufgaben in der 1. Bundesliga übertragen bekommen.
Einerseits ist es ja auch im Volleyball von großem Wert, dass angesichts der wie auch in anderen Sportarten abrupt abgebrochenen Saison die Sonneberger Mannschaften, so das Aufstiegsrecht bei den Damen I in die Thüringenliga, der Klassenerhalt der Damen II und der Herren in der Verbandsliga sowie der Aufstieg der Damen 3 in die Verbandsliga gesichert sind, die U 18 Regionalmeisterschaft sowie das Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia werden 2020, und das ist derzeit auch Fakt, nun nicht mehr ausgespielt.
Die konkreten offiziellen Festlegungen des Thüringer Volleyball-Verbandes zum Auf- und Abstieg wurden ja kürzlich in der Sonnabend-Ausgabe von FREIES WORT veröffentlicht.
Die Sonneberger Mädchenteams in den Jugend-Altersklassen, die in der gesamten Saison wie schon in den letzten beiden Jahren stets vorbildlich wie Pech und Schwefel zusammen hielten, müssen derzeit dieses Wir-Gefühl konservieren, um daran nach Lockerung der Quarantäne-Maßnahmen, hoffentlich noch vor Beginn der Beach-Saison, nahtlos anknüpfen zu können.
Wie aus Vorstandskreisen des 1. Sonneberger VC 04 verlautete, ist der Verein allerdings in der Pflicht, bis Ende April die startenden Mannschaften für die Saison 2020/21 dem Thüringer Volleyball Verband pünktlich zu melden.
Christian Kökow und sein Vorstandsteam hoffen indes, nach Ostern für die Beachsaison im Sommer konkret planen zu können.
Rolf Müller