Vereins-News

2020 Leitbildprozess

„Das war erst der Anfang!“

Der Leitbildprozess des 1. Sonneberger VC 04 e.V. ist im vollen Gange. Nachdem bereits von langer Hand Pläne geschmiedet und Vorbereitungen getroffen wurden, werden nun Nägel mit Köpfen gemacht.

Gefördert wird der Prozess durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ sowie durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit.

Der Verein konnte sich erneut, wie bereits während der Vorbereitungsphase, im Rahmen des Projekts „Sport zeigt Gesicht!“über die tatkräftige Unterstützung durch Aenne Kürschner und Thomas Kulb vom Landessportbund Thüringen, durch Susanne Traut und Marcel Recknagel vom Kreissportbund Sonneberg und durch Kristina Nauditt und Gerd Wermerskirch vom ARGO-Team aus Berlin freuen.

Nach der Info-Veranstaltung im Juli fand nun am 4. und 5. September der dort angekündigte anderthalbtägige „Workshop zur Zukunftswerkstatt Vereinsleitbild“ mit rund 20 Teilnehmern, einer bunten Mischung aus Spielern, Trainern, Ehrenamtlichen, Freizeitsportlern und Jugendlichen, im Ortszentrum Wolke 14 in Sonneberg statt und das mit Erfolg, wie sich herausstellte.

Das Ziel der Veranstaltung war es, ein Leitbild für den Verein zu formulieren. Zur Erreichung dieses Vorsatzes wurde den Vereinsmitgliedern bereits an besagtem Infoabend die Zukunftswerkstatt als Modell zum weiteren methodischen Vorgehen näher erläutert. So durchliefen die Teilnehmer nach Auftakt des Workshops nach und nach deren jeweilige Phasen.

Am ersten Tag fand zunächst eine Begrüßungs- und Einführungsrunde statt in der unter anderem die Historie des Vereins zusammengetragen und reflektiert wurde. Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit widmeten sich die Teilnehmer der ersten Phase der Zukunftswerkstatt, der Kritikphase. Hier wurden zunächst in Gruppen Themen gesammelt, zu welchen die Teilnehmer noch Entwicklungs- und Verbesserungspotential sehen. In dieser Phase war es von besonderer Bedeutung, dass die Teilnehmer offen und ehrlich auch kontroverse Themen ansprechen konnten, denn was nicht angesprochen wird, kann auch nicht verbessert werden. Die Kritikpunkte wurden dann im nächsten Schritt in Form von positiven Prinzipien ausformuliert, um als Grundlage für die Formulierung der Leitsätze dienen zu können.

Der zweite Tag begann mit einer kurzen Rekapitulation des Vortages, bevor sich dann in Gruppen daran gemacht wurde, aus den Ergebnissen der Kritikphase Leitsätze auszuformulieren. So wurde zum Beispiel zu der Frage, wie politisch ein Sportverein sein darf und wie sich der Verein in der Gesellschaft positioniert angemerkt, dass jeder willkommen ist, der sich sportlich betätigen möchte. Der Verein ist vielfältig, fair und bunt. Es wird kein Unterschied nach Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder körperlicher Leistungsfähigkeit gemacht. Politische Instrumentalisierung oder intolerantes, ausgrenzendes und rassistisches Verhalten ist inakzeptabel. Es wird darauf Wert gelegt, dass untereinander ein respektvoller und achtsamer Umgang herrscht und der Verein seinem pädagogischen Auftrag gerecht wird.

Des Weiteren behandeln die von den Teilnehmern selbst erarbeiteten Leitsätze Themen wie die Zielstellung des Vereins, Trainingskonzepte, die Kommunikation innerhalb des Vereins, aber auch den Austausch mit anderen Vereinen oder Partnerstädten, die Selbstwahrnehmung und Struktur innerhalb des Vereins und vieles mehr.

Im nächsten Schritt, der Utopiephase, durfte geträumt und der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Hier ging es darum, sich auszumalen, wie der Verein in der Zukunft, genauer in 10 Jahren, aussehen könnte. „Was werden wir erreicht haben?“, „Wo werden wir stehen?“.

So möchte der Verein in Zukunft noch deutlichen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnen. Ein weiteres Ziel ist es, noch mehr sportliche Erfolge und Aufstiege zu feiern und das am besten im lang erträumten eigenen Vereinsheim. Dies wären dann Feste, die man so schnell nicht wieder vergisst und über die noch lange gesprochen wird. Diese Visionen durften dann in ebenfalls kreativer Weise präsentiert werden. Es wurde gemalt, geschrieben und fantasiert. Anschließend wurde erörtert, durch welche genauen Maßnahmen diese hypothetischen Ziele erreicht werden können.

In der finalen Realisierungsphase wurde ein konkretes weiteres Vorgehen besprochen. Es wurden Themenschwerpunkte gesetzt und schließlich Maßnahmen formuliert, zu welchen Arbeitspakete geschnürt und Verantwortlichkeiten und Termine festgelegt wurden.

Somit gelang es den Workshop-Teilnehmern tatsächlich, nicht nur ein vorformuliertes Leitbild zu erarbeiten, sondern über das eigentliche Ziel hinaus sogar noch einen Schritt weiter zu gehen. Es wurden bereits diverse Folgeprojekte gestartet wie beispielsweise mannschaftsübergreifende Trainings, um den Zusammenhalt nicht nur in den jeweiligen Mannschaften, sondern im gesamten Verein zu stärken und den Übergang zwischen Jugend- und Erwachsenenmannschaft zu erleichtern. Dies ist nur eines von vielen Themen, an denen auch nach dem Workshop weitergearbeitet wird.

In regelmäßigen Abständen soll nun das Leitbild beispielsweise nach den folgenden Kriterien geprüft werden: Ist es noch aktuell? Muss es ergänzt werden? Entspricht es noch den Werten des Vereins? Nur so kann nachhaltig gewährleistet werden, dass das Leitbild vollständig ins Vereinsleben integriert werden kann.

Das Ziel ist es nun, den „Drive“ nicht zu verlieren und gemeinsam an den Vorsätzen zu arbeiten. Genau darum geht es – in diesem Punkt waren sich die Teilnehmer einig. Nach dem Workshop gab es durch die Bank weg positives Feedback in der Gruppe. Der Wille, weiterzumachen und mit Spaß an der Sache zum Erfolg des Vereins beizutragen, war deutlich spürbar.

Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, am Ball zu bleiben und die Dynamik, die während des Workshops volle Fahrt aufgenommen hat, beizubehalten. Wenn alle engagiert und motiviert bleiben, kann noch so einiges erreicht werden, um den Verein vorwärtszubringen und ihn sowohl für bereits vorhandene als auch potenzielle neue Mitglieder umso attraktiver zu machen.

Um den positiven Schwung des Workshops mitzunehmen, möchte der Verein weiterhin alle Mitglieder herzlich dazu einladen, den 1. Sonneberger VC 04 e.V. für die Zukunft mitzugestalten, um ihn zu dem Verein werden zu lassen, den sie sich schon immer erträumt haben.

Verena Wenzel / VeW