Spielberichte

U18w Finalsätze umkämpft!

Schwieriges Vorgruppenspiel gegen Suhl – im Finale fehlte nur das Glück

Sonneberg (rom). Wie bereits am Montag kurz berichtet, blieb am Sonntag in der Lohau-Sporthalle bei der U 18-Landesmeisterschaft im Volleyball die große Sensation mit einem Finalsieg des SVC 04 gegen Erfurt zwar aus, aber die Mannschaft von Peter Höhn und Peter Reißenweber war ganz nahe dran.
Nach dem Tiebreak-Verlust, als im dritten Finalsatz nach einem misslungenen Start mit 0:3 Lisa Oberender und ihre Mitspielerinnen zum 4:4 ausglichen und gar mit 5:4 in Führung gingen, stieg der Lautstärkepegel der mehr als 100 Fans nochmals deutlich an.
Doch gerade in dieser spannenden Phase kam Erfurt durch zwei Blockaktionen, an denen die zur besten Turnierspielerin gekürte Caroline Gladowski (4) beteiligt war sowie Aufschlag-Asse von Antonia Seidel (10) zu einem deutlichen Vorsprung, dem Lilly Brehm und Isra Al Judeh nicht mehr die Frische der ersten beiden Sätze entgegenstellen konnten. Nun landeten einige Angriffe im Netz. Und erst nach dem 5:13 regte sich nochmal der Widerstand mit einem Blockpunkt zum 6:13, doch ein Top-Aufschlag der Erfurterinnen von Franziska Herte bewirkte, dass dieser dritte Satz mit 15:6 für Erfurt endete. Die Erfurterinnen feierten frenetisch, wussten sie doch, dass sie eigentlich dem Teufel von der Schippe gesprungen waren.
Doch zur Siegerehrung waren auch bei Lisa Oberender die Tränen nach dem letzten Finalsatz getrocknet, denn gerade sie will auf dem Feld stets das maximale und jedes Spiel gewinnen.
Die SVC-Mädchen wurden für den Vizetitel gefeiert und hatten wie die meisterlichen Erfurterinnen ihre eigenen Ehrenrunden, und die Freude überwog. Man feierte gleich weiter, den kürzlichen Geburtstag von Mitspielerin Sophie Hoffmann.
Dennoch scheint es hier erwähnenswert, die Dramaturgie des Finaltages nochmals Revue passieren zu lassen: Der SVC spielte an diesem Tag eine starke Vorrunde. Beim klaren 2:0-Auftaktsieg gegen den VC Gotha ließ man dem Gegner nicht die Spur einer Chance (25:6, 25:10). Und im zweiten Spiel der Vorrunde machte man in Durchgang 1 gegen den Dauerrivalen vom VfB Suhl kurzen Prozess, das klare 25:15 war die logische Konsequenz. Der SVC spielte auch im zweiten Abschnitt weiterhin absolut dominant, so dass der VfB kaum zu sehenswerten Aktionen kam, zog auf und davon und hatte beim 24:16 Satz- und Spielball. Die Messe war eigentlich gelesen. Aber just in diesem Moment wackelte unverständlicherweise Sonneberg. Mit einem furiosen Endspurt machte der VfB 7 Punkte am Stück. Als beim 25:23 für den SVC der Sack endlich zugebunden wurde, fiel allen Beteiligten mehr als ein Stein vom Herzen. Das war verdammt knapp.
Wie umgewandelt startete der SVC dann ins Halbfinale gegen den VC Hila. Mit der absoluten Aufschlagdominanz von allen SVC-Spielerinnen kam der Gegner überhaupt nicht zurecht und wurde regelrecht in beiden Sätzen überrollt. (25:9, 25:11) Damit war der Finaleizug Realität.

Im ersten Finalsatz gegen das SWE Volleyteam lief es bis zu 7:7 ausgeglichen, dann kam Erfurt zu einem Dreipunktvorsprung, ausgehend von einem Ass von Antonia Seidel. Doch Sonneberg konterte mit einer eindrucksvollen Aufschlagserie von Dora Hauschild, ebenfalls mit einem Ass, was letztlich zur Sonneberger 13:12-Führung führte.
Nachdem wiederum Erfurt anschließend drei Punkte in Serie machte, blieb man zwar auf Tuchfühlung, doch das SWE Volleyteam konnte einen 25:22-Satzerfolg bejubeln.
Im zweiten Satz machte der SVC 04 aus einem 4:6 dank einer starken Leistung von Lilly Brehm und dem wichtigen Punkt von Lisa Oberender zum 9:7 wieder eine eigene Führung, hielt auch stand, als Erfurt von 15:11 auf 15:14 herankam, wiederum Hauschild markierte den wichtigen 16:14-Punkt.
Ein Seidel-Ass zum 18:18 war dann der entscheidende Prüfstein für den Satzgewinn, denn Sonneberg hatte zwei Top-Blockaktionen, ließ nach dem 20:19 nicht mehr den Ausgleich zu. Lilly Brehm lief zu Hochform auf, und, obwohl einen Antennenberührung die Erfurterinnen nochmals auf 23:22 heranbrachte, sorgte Isra Al Judeh mit einem satten Angriffsschlag zum 24:22 für die Vorentscheidung, und Dora Hauschild markierte unter Jubel den Satzerfolg zum 25:22.
Der Verlauf des Tie Break wurde ja schon analysiert, und so bleibt nur noch die Erkenntnis, dass die gesamte Sonneberger Mannschaft mit allen eingesetzten Spielerinnen nah an ihr Limit ging, und noch näher an der Sensation dran war, wie der 15:6-Endstand des Tiebreaks überhaupt aussagen kann.
Dass zum Finale kurz vor 15 Uhr dank Handykommunikation noch viele Volleyballfans gekommen waren, und das Versorgungsteam melden musste: ausverkauft, zeigt, dass auch der Nachwuchsvolleyball seine Fans hat. Das SWE Volleyteam Erfurt als Meister und der Vize aus Sonneberg qualifizierten sich damit für die im Frühjahr stattfindende Regionalmeisterschaft gegen die sächsischen Mädchenteams.
Im kleinen Thüringenfinale um Bronze siegte der VfB Suhl gegen den SV Hildburhäuser Land 08 in zwei Sätzen klar. Im Spiel um Platz 5 setzte sich der VC Gotha gegen den Schmalkalder VV mit 2:0 durch.

Beim SVC kamen in diesem Finalturnier zum Einsatz Lilly Brehm, Lisa Oberender, Rena Bauer, Dora Hauschild, Isra Al Joudeh, Sophie Hoffmann, Sophia Tik, Miriam Engel, Sophie Gross.